Fürstliches Palais Meerholz
Mitten im Dorf Meerholz steht heute das wieder im neuen Glanz restaurierte Palais der ehemaligen Grafen zu Ysenburg und Büdingen in Meerholz, das ursprünglich als Witwensitz im Jahre 1697 erbaut wurde und heute immer noch ein Kleinod für Meerholz ist.
Das Gebäude ist auf dicken Sandsteinmauern errichtet und besteht aus Parterre, zwei Wohnetagen, dem Dachgeschoß und dem schiefergedeckten Dach. Der Turm wurde erst 1894 angebaut.
Im Jahre 1929 verstarb Seine Durchlaucht Graf Gustav zu Ysenburg-Büdingen in Meerholz. Er war der letzte Grafe der Meerholzer Standesherrschaf. Als Graf Gustav starb, erlosch mit ihm die Meerholzer Linie. Und als zehn Jahre nach ihm auch seine Gemahlin, Gräfin Thekla, starb, stand das Meerholzer Schloß und das Palais und mit ihnen die trauernde Einwohnerschaft des Ortes verwaist.
Das Palais, das unter Denkmalschutz steht, ging in den 60er Jahren in den Besitz der ehemals selbstständigen Gemeinde Meerholz über. Da das Gemeinwesen selbst nicht in der Lage war, das Palais zu restaurieren, verfiel es immer mehr. Letzte Gräfin, die im Palais wohnte, war Barbara Luckner, Prinzessin zur Lippe. Sie hatte ein lebenslanges Wohnrecht im Palais und verstarb ohne Nachkommen.
In den 70er und 80er Jahren gab es viele Diskussionen um das Palais und insbesondere um seine weitere Verwendung. Alles wurde diskutiert, vom Altersheim bis zum Abriss, um einer Tankstelle an der Hauptstraße Platz zu machen! Gottlob wurde das nicht realisiert.
Am 27. Februar 1990 wurde das Palais endgültig und einstimmig an den Arzt Dr. Werner Weiglein verkauft. Dieser konnte nach mehrjährigem, harten Einsatz das Palais wieder zu einem wahren Schmuckstück herrichten, so wie es sich heute im Herzen Meerholz präsentiert.